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Mehr Lebensqualität in den Quartieren von Seon

Unser informativer Beitrag im heutigen Lenzburger Bezirks-Anzeiger ist auch online lesbar.

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Kommentare: 2
  • #1

    Mathys Josef Seon (Freitag, 25 Mai 2018 01:21)

    Nach Studium aller verfügbaren Unterlagen ab 2011 komme ich zum Schluss, dass auch die neue Initiative für Tempo 30 eine weitere Zwängerei der Anwohner der Webereistrasse ist.

    Obwohl die Webereistrasse in den Unterlagen des Konzepts (Artikel 2.2) als sogenannte Hauptsammelstrasse klassiert ist (somit der Oberdorfstrasse und der Reussgasse gleichgestellt) wollen die Initianten partout auch die Webereistrasse mit Tempo 30 belegen.

    Sie vergessen dabei, dass die Webereistrasse der einzige Zubringer zum Gewerbepark Wäbi ist.
    Notabene, ein Gewerbepark der der Gemeinde Seon nach Schliessung der Weberei Müller & Co. viele viele der verlorengegangen Arbeitsplätze ersetzt hat.

    Wie ich kürzlich feststellen konnte, ist der Gewerbepark nach wie vor sehr gut besetzt und hat offensichtlich auch gute Entwicklungschancen, das heisst, er erzeugt auch weiterhin mehr Arbeitsplätze in Seon selbst.

    Dass das ein gewisses Verkehrsaufkommen nach sich zieht, dürfte sicher jedem Bürger einleuchten.

    Die meisten der Initianten konnten also wissen, dass, wenn sie an dieser Strasse ein Haus oder eine Wohnung haben wollten, sie mit diesem Sammelstrassen-Verkehr rechnen müssen.

    Die Webereistrasse ist rund 950 m lang, das heisst, dass alle Mitarbeiter und Lieferanten eine relativ lange Strecke nur mit Tempo 30 befahren dürften. Sollten sie es einmal vergessen und, wie auf Hauptsammelstrassen üblich, mit 50 km/h fahren, kann das sehr schnell zu einem Entzug des
    Führerausweises führen. Die Mitarbeiter des Gewerbeparkes riskieren also fast täglich, ihre Fahrbewilligung zu verlieren. Was das für einen Gewerbetreibenden bedeutet, monatelang nicht mehr autofahren zu können, kann jedermann ermessen, der auch beruflich auf ein Fahrzeug angewiesen ist.

    Aus diesen Gründen halte ich das Festhalten der Unterstellung der Webereistrasse unter das Tempo 30-Regime für eine reine Zwängerei.

    Selbstverständlich bin ich als Grossvater von 7 Enkelkindern an der Sicherheit von Kindern und alten Leuten nach wie vor sehr interessiert und stehe daher im Prinzip voll und ganz hinter der Idee, in den Wohnquartieren das Tempo-30-Regime einzuführen.

    Es wäre den Initianten daher gut geraten, den Antrag an die Gemeindeversammlung vom 15. Juni 2018 dahingehend anzupassen, dass unter Punkt 1.2 Perimeter die Webereistrasse unter den Titel "Folgende Strassenzüge werden ausgeschlossen:" explizit aufgeführt wird.

    Ich jedenfalls werde dafür sorgen, dass an der Gemeindeversammlung ein entsprechender Antrag auf Abänderung des gemeinderätlichen Antrages gestellt wird.

    Wenn man zudem bedenkt, dass es in den Tempo 30-Zonen keine Fussgängerstreifen mehr geben darf, die den Fussgängern eine abgesicherte Möglichkeit geben, eine vielbefahrene Strasse sicher zu überqueren, mache ich mir grosse Sorgen um die künftig auf der Webereistrasse ohne jede Sicherheit gehenden Kinder !








  • #2

    IG Verkehrssicherheit (Montag, 28 Mai 2018 11:03)

    Grüezi Herr Mathys
    Herzlichen Dank für Ihren Einwand. Wir stimmen Ihnen zu: die Webereistrasse ist im neuen Konzept als Hauptsammelstrasse klassifiziert und dient als Zubringer für den Gewerbepark Wäbi, welcher rege genutzt wird. Jedoch erfüllt die Webereistrasse in keinerlei Hinsicht diese Klassifizierung, denn die Normen für eine Hauptsammelstrasse sind gemäss Norm SN 640 201 der Vereinigung Schweizerischer Strassenfachleute (VSS) wie folgt festgelegt:
    Fahrbahnbreiten-Minimum: 5m
    Fussweg-Minimum: 1,5m (beidseitiger Fussweg vorgeschrieben)
    Total Mindest-Breite der Strasse: 6,50m
    Weder ein beidseitiges Trottoir noch die vorgegebene Breite sind auf der Webereistrasse gegeben. Das Kreuzen zwischen PKW und LKW auf der Strasse ist schon heute an den meisten Stellen kaum möglich, die Begegnung von LKW und LKW sogar unmöglich. Die Strassenbreite müsste laut Baugesetz konstant 6.70m betragen damit zwei LKWs mit 50km/h kreuzen könnten, mit 30km/h reduziert sich die vorgeschriebene Strassenbreite auf 6m. Solange diese Normen nicht baulich umgesetzt sind, ist es umso wichtiger, dass auch auf der Webereistrasse Tempo 30 eingeführt wird.
    Der einzige vorhandene Fussgängerstreifen auf der Webereistrasse wird nicht aufgehoben, da an speziellen Standorten wie Schulen und Altersheimen Fussgängerstreifen auch in Tempo 30-Zonen bestehen dürfen.
    Selbstverständlich kann es zu Bussen und Ausweisentzug kommen (ab einer Übertretung von 21 km/h plus Toleranzwert von 3-5 km/h, 1 Monat Ausweisentzug). Diese Regelung gilt auf für alle Verkehrsteilnehmer, egal ob Gewerbler oder Privatpersonen. Die vielen, zu berücksichtigen Rechtsvortritte untersagen im aktuellen Zustand bereits ein Fahren mit 50km/h.
    Auf der Strecke von 949m verlieren Sie maximal 45 Sekunden Zeit. Wenn man bedenkt, dass mit korrekter Fahrweise bereits heute nicht 50km/h gefahren werden kann, ist der Zeitverlust marginal. Wenige Sekunden, die eingesetzt werden, um die als Kindergartenweg benutzte Webereistrasse sicherer zu machen. Ich hoffe, Sie sind auch der Ansicht, dass ein Menschenleben mehr Wert hat als kaum messbarer Zeitverlust?
    Im Allgemeinen wurde das Konzept durch Ballmer & Partner erstellt und durch die Verkehrskommission und den Gemeinderat genehmigt. Die IG Verkehrssicherheit hatte auf das Konzept keine Einflussmöglichkeit. Wir sehen uns lediglich als „Marketing-Abteilung“: wir informieren und mobilisieren die Bevölkerung, da in Seon grosser Handlungsbedarf besteht und ein weiteres Scheitern hohe Kosten (Lärmsanierung, Strassenausbau) zur Folge hätte.
    Gerne möchten wir Sie bitten, Ihren Antrag zu überdenken. Solange die Webereistrasse nicht ausgebaut ist, ist es umso wichtiger, dass Tempo 30 eingeführt wird. Sollte sie mal die vorgegebenen Normen erfüllen, kann Tempo 30 natürlich gerne aufgehoben werden.
    Wieso stellen Sie nicht einen Antrag für eine zeitgemässe Gewerbe-Erschliessung (Ausbau Webereistrasse oder via Reithalle, um das Quartier zu schonen)? Dann wäre das Gewerbe gut erschlossen und das Weberei-Quartier würde einen sicheren Schulweg und mehr Lebensqualität erhalten.
    Bei weiteren Fragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.
    Herzliche Grüsse
    Andrea Callegher